Liebe Französischlehrerinnen, liebe Französischlehrer,
französischsprachige Filme ermöglichen einen zutiefst authentischen und quicklebendigen Zugang zur Frankophonie und sind insofern Kulturbotschafter par excellence – gerade in Zeiten, in denen Begegnungen wie beispielsweise Schüleraustausche immer noch selten sind, ist das von unschätzbarem Wert.
Daher freuen wir uns, einen Rahmen geschaffen zu haben, der es Schüler*innen ermöglicht, interkulturelles Lernen mit einem eindringlichen und anregenden Filmerlebnis zu verbinden: ob nun gemeinsam im Kino, im Klassenzimmer oder während einer Online-Filmvorstellung zu Hause.
In Zusammenarbeit mit Expert*innen der Filmdidaktik präsentieren wir auch dieses Jahr für den Unterricht fünf hochwertige und aktuelle Filme sowie eigens dafür konzipierte Unterrichtsanregungen, die die Filmsichtung sprachlich und inhaltlich vertiefen und somit nachhaltiger machen:
MYSTÈRE, MES FRÈRES ET MOI, TOUT COMMENCE, EN CORPS und ANNIE COLÈRE
Zum Angebot gehören folgende Bestandteile:
- Kino-Vorstellungen, die von Montag 07.11. bis Mittwoch 09.11. gezeigt werden
- Online-Vorstellungen, die von Montag 07.11. bis Montag 14.11. gestreamt werden können.
- Unterrichtsmaterialien zur Vor- und Nachbereitung – werden demnächst hier veröffentlicht.
- eine unkomplizierte Anmeldung online oder telefonisch unter:
+49 70 71 56 96 52 - Kino-Vorstellungen zum reduzierten Preis für angemeldete Schulklassen von 5,00 Euro pro Schüler*in
- Online-Vorstellungen zum reduzierten Preis für angemeldete Schulklassen von 2,00 Euro pro Schüler*in
Diese herausragenden Filme sind nicht nur Schüler*innen vorbehalten. Sie gehören zum normalen Festivalprogramm und stehen ausdrücklich dem gesamten Publikum offen.
Unser Dank gilt der Johannes-Löchner-Stiftung, dem Klett-Verlag und dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg für die Unterstützung des Schulkino-Programm




Zu den Unterrichtsanregungen

MYSTÈRE
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Spielfilm | 83 min
7. bis 13. Klasse

MES FRÈRES ET MOI
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Spielfilm | 108 min
8. bis 13. Klasse

TOUT COMMENCE
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Dokumentarfilm | 92 min
9. bis 13. Klasse | Auch online!

EN CORPS
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Spielfilm | 120 min
9. bis 13. Klasse

ANNIE COLÈRE
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Spielfilm | 119 min
10. bis 13. Klasse
MYSTÈRE
Spielfilm | 83 min | 7. bis 13. Klasse
Avec MYSTÈRE, on est loin de l’univers des dessins animés de Walt Disney charmant, mais sans profondeur ! On est, dans le monde de ces contes ancestraux (…) qui font traverser aux enfants des expériences et des émotions, et par là, les préparent à la vie. (Denis Imbert)
Nach dem Tod seiner Frau nimmt sich Stéphane ein Sabbatjahr, um Zeit mit seiner achtjährigen Tochter im Cantal zu verbringen. Er ist ratlos, denn Victoria ist seit dem Tod ihrer Mutter verstummt. Er hofft, dem Mädchen in der Abgeschiedenheit der Berge über ihre Trauer hinweghelfen zu können. Bei einer Wanderung stoßen Vater und Tochter auf einen älteren Mann, der Victoria einen süßen Welpen mit dem Namen „Mystère“ schenkt. Stéphane willigt ein, das Tierbaby zu behalten, da er sieht, wie seine Tochter durch den Welpen aufblüht und sogar wieder zu sprechen beginnt. Bald wird jedoch klar, dass Mystère kein Hund, sondern ein Wolf ist, der von den Schäfern des Dorfes nicht geduldet werden wird.
Das Herzstück dieser conte réaliste von Regisseur Denis Imbert bildet die zauberhafte Beziehung zwischen Mädchen und Wolf, für die ein Vater aus Liebe zu seiner Tochter kämpft.
Themen
Beziehung zwischen Haustier und Mensch, Rückkehr des Wolfs, Mensch-Wildtier-Konflikte, Trauer und Verlust, Vater-Kind-Beziehung, Erwachsenwerden, Liebe und Freiheit

Mi 09 / 10.00 / TÜ: Museum 1
So 06 / 16.00 / RT: Kamino
Di 08 / 10.00 / Reutlingen
Di 08 / 10.30 / ST: Delphi
Di 08 / 10.30 / ST: Atelier am Bollwerk
Di 08 / 13.30 / BU: Bad Urach
Mi 09 / 11.00 / WR: Waldhorn-Rottenburg

Di 08 / 10.00 / TÜ: Museum 1
Mo 07 / 11.00 / WR: Waldhorn-Rottenburg
Mi 09 / 10.30 / Reutlingen
MES FRÈRES ET MOI
Spielfilm | 108 min | 8. bis 13. Klasse
J’avais envie de parler de ces moments-là quand on a la chance de rencontrer une passion assez jeune et comment ces passions-là, la culture, l’art peuvent faire le pont entre […] des vies compliquées et des chemins plus joyeux. (Yohan Manca)
Der vierzehnjährige Nour, der jüngste von vier Brüdern, verbringt den Sommer im heimischen Südfrankreich zwischen Strand, Ferienjob und seinem Zuhause. Überschattet wird das Leben der Brüder von der Krankheit ihrer Mutter. Nour, überzeugt, dass seine Mutter trotz Koma alles hören kann, spielt ihr regelmäßige italienische Opern vor. Als er zufällig die Gesangslehrerin Sarah kennen lernt und so seine eigene Begabung für den Gesang entdeckt, ändert sich sein Leben und das seiner Familie unwiederbringlich.
Yohan Mancas Film zeigt auf drastische sowie einfühlsame Art die entscheidenden Wochen im Leben eines Jugendlichen, in denen er auf heftige und zugleich hoffnungsvolle Art erwachsen wird. Er wirft Fragen nach Kunst, Familie und Identität auf, bleibt hierbei jedoch differenziert und angenehm zurückhaltend.
Themen
Familie, Kunst, Gesang, Krankheit und pflegende Angehörige, Erwachsenwerden, Gewalt, Tod und Verlust, Vorstellungen von Männlichkeit
TOUT COMMENCE
Dokumentarfilm | 92 min | 9. bis 13. Klasse | Auch online!
J’aimerais que ce cri de la jeunesse ne résonne plus dans le vide, que nous leur apportions un soutien fort et sans concession. (Frédéric Choffat)
Solal und Lucia haben die leeren Versprechen der Politik und die Lethargie satt, in der unsere Gesellschaft angesichts der unserem Planeten drohenden Katastrophe steckt. Weil sie für ihr Recht auf eine Zukunft kämpfen wollen, greifen sie und ihre Mitaktivist*innen zu immer radikaleren Maßnahmen, um gehört zu werden. Dafür nehmen sie nicht nur rechtliche Konsequenzen in Kauf. Doch die Hürden auf ihrem Weg scheinen zunehmend unüberwindbar, nicht zuletzt durch die alles lahmlegende Covid-19-Pandemie.
Frédéric Choffat zeigt in Tout Commence auf ehrliche und emotionale Weise, wie die junge Generation – vorrangig repräsentiert durch seine beiden Kinder Solal und Lucia – entgegen aller Widrigkeiten den scheinbar aussichtslosen Kampf gegen die Klimakatastrophe kämpft. Seine Dokumentation macht nicht nur nachdenklich, sondern ist auch eine offene, durchaus provokante Aufforderung zur Reflexion, was es braucht, um Gesellschaft und Politik endlich wachzurütteln.
Themen
Klimakampf, Demonstrationen, Nachhaltigkeit, Polizeigewalt, Zukunftspessimismus, Zukunftsoptimismus, Kapitalismus(kritik)

So 06 / 16.00 / TÜ: Atelier
Mo 07 / 10.00 / TÜ: Museum 1
Mi 09 / 22.15 / TÜ: Arsenal
Di 08 / 10.30 / Reutlingen
Mi 09 / 10.30 / ST: Delphi

Do 03 / 18.00 / TÜ: Atelier
Di 08 / 18.00 / TÜ: Museum 1
Mo 07 / 18.00 / ST: Delphi
Mi 09 / 18.00 / WR: Waldhorn-Rottenburg
Mi 09 / 18.00 / RT: Kamino
EN CORPS
Spielfilm | 120 min | 9. bis 13. Klasse
Klapisch fait danser l’émotion (Telerama)
Tanz ist für die 26-jährige Elise das Wichtigste in ihrem Leben. Sie ist eine vielversprechende klassische Tänzerin an der Pariser Oper. Nachdem sie sich während einer Aufführung verletzt, erfährt sie, dass sie womöglich nie wieder tanzen kann. Ihr Traum von einer großen Karriere scheint also geplatzt. Was soll sie nach so vielen Jahren harter Arbeit tun? Um ihr Leben neu zu ordnen, reist sie mit ihrer Freundin Sabrina in die Bretagne in eine Künstlerresidenz. Dort begegnet Elise dem zeitgenössischen Tanzensemble von Hofesh Shechter. Diese neue und andere Art zu tanzen gibt ihr ein anderes Körper- und Lebensgefühl, ein Gefühl von Freiheit und Hoffnung.
In Frankreich begeisterte Cédric Klapisch mit seinem Film En corps das Kinopublikum. Kein Wunder! Das intensive Spiel von Marion Barbeau, einer echten danseuse étoile, atemberaubende Bilder und die fantastische Musik werden auch die Schüler*innen nicht unberührt lassen. Gleichzeitig bietet der Film ergiebige Sprechanlässe, beispielsweise über das „Leben nach der Schule“ oder den Umgang mit Lebenskrisen.
Themen
Träume – und geplatzte Träume, Resilienz, Identität, Gemeinschaft, Freundschaft, Zukunftsperspektiven, Wendepunkte
ANNIE COLÈRE
Spielfilm | 119 min | 10. bis 13. Klasse
Je voulais faire ce film pour se souvenir que les lois progressistes pour les droits des femmes n’arrivent pas comme ça, qu’elles sont extrêmement fragiles. (Blandine Lenoir)
Februar 1974. Das Leben von Annie ist recht unscheinbar: Tag für Tag arbeitet sie in einer Matratzenfabrik und kümmert sich liebevoll um ihre halbwüchsigen Kinder und ihren Mann. Doch dann wird sie erneut und ungewollt schwanger. In ihrer Not wendet sie sich an das MLAC (mouvement pour la liberté de l’avortement et de la contraception), das vor allen Augen illegale Abtreibungen in einem medizinisch sicheren, fürsorglichen Rahmen durchführt. Danach ist Annie erleichtert – und tief beeindruckt von der Professionalität des Eingriffs und der immensen Solidarität unter den Frauen. Nach anfänglichem Zaudern schließt sie sich der Bewegung an, zunächst nur assistierend, dann immer eigenständiger. Annies Familie reagiert hin- und hergerissen zwischen Befürwortung und Ablehnung.
Feinfühlig und behutsam beleuchtet der Spielfilm Annie Colère das hochaktuelle Thema Abtreibung. Viele Frauen bekommen dabei eine Stimme und laden die Schüler*innen somit zu einer differenzierten Diskussion ein.
Themen
Fürsorglichkeit, Solidarität, Engagement, Zivilcourage, Emanzipation, Frauenrechte, Selbstbestimmung, Schwangerschaftsabbruch
Unterrichtsanregungen

So 06 / 17.45 / TÜ: Museum 2
Mo 07 / 18.00 / TÜ: Museum 1
Di 08 / 18.00 / RT: Kamino
Mi 09 / 18.15 / ST: Delphi
Die Unterrichtsmaterialen stehen ab dem 23.10. zum Download bereit.