Jubiläum: Ein neuer Schwung – Rückblick des Festivalleiters | 40ème anniversaire : Un nouvel élan
von Christopher Buchholz
C’est parti: Seit 2010 hat sich das Festival sehr verändert und ist moderner geworden. Die Kinos mussten neu ausgestattet werden, weil es die 35-Millimeter-Kopien nicht mehr gibt, sondern Filmfestplatten. Das Filmtage-Team im Büro am Stadtgraben arbeitet inzwischen auf einem roten Teppich, importiert aus Cannes. Wir sind zu einer echten Filmtage-Familie zusammengewachsen und zum Lieblingsort für Praktikant*innen geworden. Neue Partner in Tübingen und Stuttgart, wie das Stadtmuseum, das Haus der Geschichte, das Linden-Museum, die VHS, die Kunsthalle, die Film Commission und andere, konnten gewonnen werden.
Ein Glücksbringer hat uns noch gefehlt, deshalb ist das Gorilla-Mädchen Lucie bei uns eingezogen.
Das Festival hat sich zu einem Publikumsfestival entwickelt, das immer mehr Jugendliche einbindet. In den vergangenen zehn Jahren haben rund 30.000 Schüler*innen beim Schulkino, beim Kurzfilmwettbewerb für Schüler*innen und bei den Jugendjurys teilgenommen.
Musik und Diskussionen sind zu wichtigen Schwerpunkten geworden. Ein Highlight seit 12 Jahren ist das Cinéconcert, das auch von Musiker*innen und Komponist*innen aus Tübingen unterstützt wird. In der Zusammenarbeit mit SACEM wurde die Filmmusik zu einem zentralen Thema der Filmtage.
Weil wir wissen, dass in Tübingen gern diskutiert und debattiert wird, laden wir das Publikum regelmäßig zum Austausch ein. Wir haben zu Filmen über Ökologie, KI, Integration, LGBTQ+, Ghettoisierung, Feminismus, Frauen, Held*innen, Kolonialismus, Heimat und Populismus, Revolution, Migration, Gelbwesten, Verschwörungstheorien, Internet und Überwachung, Pressefreiheit, Toleranz und Intoleranz, die Gesellschaft im Umbruch sowie Unterschiede zwischen Frankreich und Deutschland diskutiert und haben noch viele Diskussionen mit brennenden Themen vor.
In den vergangenen 14 Jahren haben uns viele erfolgreiche Regisseur*innen und Schauspieler*innen besucht. Sie wollen unbedingt wiederkommen, weil Tübingen eine wunderbare Stadt ist, wo sie herzlich empfangen werden. Bruno Dumont, Volker Schlöndorff, Claire Denis, Philippe Faucon, Jaco Van Dormael, Guillaume Nicloux, Christophe Honoré, Bruno Podalydès, Olivier Assayas, Emmanuelle Bercot, Dominik Moll, Fabrice Du Welz, Axelle Ropert, Noémie Lvovsky, Nicolas Philibert, Claude Lelouch, Mélanie Thierry, Daphné Patakia, Corentin Fila, Daniel Cohn-Bendit, Francis La Haye, Renée Beaulieu, Denis Côté, Bachir Bensaddek, Jean-Simon Leduc, Philippe Grégoire, Abderrahmane Sissako, Souleymane Cissé, Med Hondo, Kaouther Ben Hania, Merzak Allouache, Raja Amari, Jo Baier, Yolande Zauberman, Sophie Fillières, Leila Bouzid, Claus Drexel, Denis Dercourt, Claire Simon, Pascal Plante, Sólveig Anspach, die das Tübinger Publikum mit all ihren Filmen unglaublich begeistert hat, und viele Gäste mehr. Viele haben uns tolle Grußbotschaften zum Jubiläum geschickt.
Lang leben die Französischen Filmtage Tübingen | Stuttgart! Auf dass neue Mythen über uns erzählt werden: Der Leiter des Festivals wurde vor vielen Jahren mit Lucie im Hölderlin-Turm eingeschlossen und die Stadt ist zu einer Pilgerstätte für Filmemacher*innen geworden. Wenn man Glück hat, kann man Catherine Deneuve auf dem Neckar stochern sehen, während ihr alter Freund Gérard Depardieu eine kostbare Flasche Wein nach der anderen trinkt und für sie Lieder von Barbara singt.
Ein großer Dank geht an mein wunderbares Team, an alle Sponsoren und Geldgeber, die uns treu geblieben sind, an alle Helfer*innen, die uns jedes Jahr unterstützen und an den Filmtage-Vorstand.
Depuis 2010, le festival a beaucoup évolué et s’est aussi modernisé. Avec le passage des copies 35mm aux copies numériques, les cinémas ont dû adapter leurs équipements. Dans ses bureaux à Tübingen, l’équipe du Festival travaille à présent sur un tapis rouge directement importé de Cannes. Le FIFF est devenu au fil du temps une véritable famille, et un lieu de prédilection pour tou.te.s les stagiaires. Nous avons pu faire équipe avec de nouveaux partenaires à Tübingen et à Stuttgart, comme le Musée municipal de Tübingen, la Haus der Geschichte Baden-Württemberg (la Maison de l’Histoire du Bade-Wurtemberg), le musée Linden, l’université populaire de Stuttgart, la Kunsthalle et la Film Commission, entre autres institutions.
Il ne nous manquait plus qu’une mascotte, en moins de deux, Lucie la gorille prit ses quartiers chez nous.
Le public s’est peu à peu approprié le Festival qui s’attache par ailleurs à faire participer de plus en plus de jeunes. Au cours des dix dernières éditions, près de 30 000 collégien.ne.s et lycéen.ne.s ont pris part au Cinéma des Écoles et à la compétition annuelle de courts métrages jeunesse, ou ont fait partie des Jurys de la Jeunesse.
La musique et les discussions sont devenues deux éléments phares du Festival. Depuis 12 ans, le Cinéconcert, porté notamment par des musicien.ne.s et des compositeur.trice.s de Tübingen, en représente un moment fort. Grâce à notre collaboration avec la Sacem, les musiques de film constituent désormais un thème fondamental du FIFF.
Nous connaissons bien le goût des habitant.e.s de Tübingen pour les discussions et les débats, aussi invitons nous régulièrement le public à venir échanger. Nous avons déjà pu discuter de films sur des thèmes aussi variés que l’écologie, l’intelligence artificielle, l’intégration, la communauté LGBTQ+, la ghettoïsation, le féminisme, les femmes, les héro.ïne.s , le colonialisme, la patrie et le populisme, la révolution, les migrations, les Gilets Jaunes, les théories du complot, internet et la surveillance, la liberté de la presse, la tolérance et l’intolérance, des sociétés en mutation et les différences entre la France et l’Allemagne, et nous avons assez de sujets brûlants pour animer bien des discussions encore.
Durant ces 14 dernières années, de nombreux.ses réalisateur.trice.s et commédien.ne.s de talent nous ont honorés de leur visite. Tübingen est une si belle ville et ils ont été si bien accueillis qu’ils veulent absolument revenir. Bruno Dumont, Volker Schlöndorff, Claire Denis, Philippe Faucon, Jaco Van Dormael, Guillaume Nicloux, Christophe Honoré, Bruno Podalydès, Olivier Assayas, Emmanuelle Bercot, Dominik Moll, Fabrice Du Welz, Axelle Ropert, Noémie Lvovsky, Nicolas Philibert, Claude Lelouch, Mélanie Thierry, Daphné Patakia, Corentin Fila, Daniel Cohn-Bendit, Francis La Haye, Renée Beaulieu, Denis Côté, Bachir Bensaddek, Jean-Simon Leduc, Philippe Grégoire, Abderrahmane Sissako, Souleymane Cissé, Med Hondo, Kaouther Ben Hania, Merzak Allouache, Raja Amari, Jo Baier, Yolande Zauberman, Sophie Fillières, Leila Bouzid, Claus Drexel, Denis Dercourt, Claire Simon, Pascal Plante, Sólveig Anspach et bien d’autres ont fait vibrer le public de Tübingen avec leurs films. Beaucoup nous ont fait parvenir de superbes vœux à l’occasion du jubilée.
Longue vie au Festival International du Film Francophone Tübingen | Stuttgart ! Et que soient racontées de nouvelles légendes à notre sujet ; l’une d’entre elles dira qu’il y a des années, le directeur du festival fut enfermé avec Lucie dans la tour de Hölderlin et que la ville est devenue un lieu de pèlerinage pour les cinéastes. Qu’avec un peu de chance, on peut apercevoir Catherine Deneuve descendre le Neckar dans une gondole tandis que son vieil ami Gérard Depardieu vide les unes après les autres des bouteilles d’excellents vins en lui chantant des chansons de Barbara.
Jubiläum: 4 Filme aus 4 Jahrzehnten |
40ième anniversaire : 40 ans d’émotions
von Hasan Ugur
Zum 40. Jubiläum der Französischen Filmtage Tübingen | Stuttgart präsentiere ich Ihnen eine Retrospektive von vier symbolträchtigen Filmen aus vier Jahrzehnten, die die Geschichte unseres Festivals geprägt haben. Sie wurden von Kritiker*innen und Publikum gefeiert und sind allesamt qualitativ hochwertige Werke, die einen unvergesslichen Eindruck in der Geschichte des Festivals hinterlassen haben. Reisen wir gemeinsam durch die Zeit!
Sans toit ni loi (1985) von Agnès Varda
Eine junge Frau streift auf der Suche nach ihrer Identität und auf der Flucht vor der Gesellschaft umher. 1985, bei den Filmfestspielen von Venedig, wurde der Film mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Mit der Auswahl dieses Filmes wollten wir eine junge Schauspielerin ehren, die nicht nur die Hauptrolle im Film spielte, sondern auch die neue Generation des französischen Kinos verkörperte: Sandrine Bonnaire. Ungeachtet ihres jungen Alters hatte sie bereits eine beeindruckende Filmographie vorzuweisen. In Tübingen wurde sie triumphal empfangen und die Vorführung von Sans toit ni loi war ein Höhepunkt des Festivals. Die Begegnungen mit den Zuschauer*innen, bei denen Sandrine Bonnaire über ihren Werdegang und ihre Arbeit sprach, wurden hochgeschätzt. Die Hommage war ein großer Erfolg. Einige Jahre später kam sie erneut nach Tübingen und präsentierte den Film Joueuse.
Bezness (1992) von Nouri Bouzid
Aus der Sicht eines jungen Gigolos untersucht der Film die sozialpolitischen Auswirkungen des Tourismus. 1990 zeigten wir Les Sabots en or, den zweiten Spielfilm von Nouri Bouzid. Aus Hochachtung für seine Arbeit koproduzierte der SWR später den nächsten Film des Filmemachers: Bezness. Der Film wurde bei der Quinzaine des Réalisateurs in Cannes ausgezeichnet, bevor der Regisseur während der Fußball-EM in Tübingen ankam. Nouri Bouzid, der ein großer Fußballfan ist, schaffte es, seinen Film zu präsentieren, während er gleichzeitig mit einem Auge das Spiel verfolgte. Die Resonanz des zahlreichen Publikums war überwältigend; der Film wurde mit dem allerersten Tübinger Publikumspreis ausgezeichnet.
L’Auberge espagnole (2002) von Cédric Klapisch
Diese Kultkomödie feiert Vielfalt und Freundschaft in einer Wohngemeinschaft in Barcelona. Der Film war ein weltweiter Erfolg und hat sowohl die französische Filmgeschichte als auch das Tübinger Publikum geprägt. 2003 war es der Eröffnungsfilm des Festivals. Cédric Klapisch war unser Ehrengast. Wir würdigten ihn mit einer Hommage und zeigten mehrere seiner Filme. Ich war Besucher des Festivals und stand damals vor der schwierigen Entscheidung, nach Deutschland zu ziehen oder in Frankreich zu bleiben. Nie werde ich den Moment vergessen, als ich nach der Vorführung von Peut-être im Kino Museum ein paar Worte mit Cédric Klapisch wechselte. Und da wusste ich plötzlich: Ich liebe dieses Festival und ziehe nach Deutschland!
Tomboy (2011) von Céline Sciamma
Dieser sensible und einfühlsame Film erforscht das Thema Geschlechteridentität aus der Sicht eines Kindes. Ein Mädchen gibt sich als Junge aus. Der bei der Berlinale prämierte Film Tomboy ist der zweite Spielfilm von Céline Sciamma und wichtig, um ihr Filmschaffen zu verstehen. Mit diesem Film konnte sich die Regisseurin sowohl beim Publikum als auch bei den Kritiker*innen als wichtige Stimme des französischen Kinos profilieren. Als sie nach Tübingen eingeladen wurde, war ich überrascht, sie in Begleitung von Adèle Haenel zu sehen. Wir hatten zwei Gästinnen eingeladen, die später eine der größten Regisseurinnen und eine der größten Schauspielerinnen unserer Zeit werden sollten.
Ich lade Sie dazu ein, diese herausragenden Filme (neu) zu entdecken. Sie haben dazu beigetragen, die FFT zu einem nicht mehr wegzudenkenden Event in Tübingen zu machen! Feiern wir gemeinsam das 40-jährige Jubiläum des Festivals!
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei Stefanie Schneider, Bernd Wolpert, Jörg Wenzel, Bärbel Mauch, Paulo de Carvalho und Susanne Hockling für ihre wertvollen Beiträge und Erinnerungen bedanken.
4ième anniversaire : 40 ans d’émotions
Pour célébrer les 40 ans du FIFF de Tübingen Stuttgart, je vous propose une rétrospective de quatre films emblématiques, un par décennie, qui ont marqué l’histoire de notre Festival. Saluées par la critique et le public, ce sont des œuvres de qualité qui ont laissé une trace indélébile dans l’histoire du Festival. Voyageons ensemble à travers le temps !
Sans toit ni loi (1985) de Agnès Varda
C’est l’histoire d’une jeune femme errante en quête d’identité, fuyant la société. Le film a été récompensé par le Lion d’or à la Mostra de Venise en 1985. Nous avions décidé de rendre hommage à une jeune actrice qui incarnait la nouvelle génération du cinéma français, occupant ici le rôle principal du film, Sandrine Bonnaire. Malgré son jeune âge, elle avait une filmographie déjà impressionnante. À Tübingen, elle reçut un accueil triomphal et la projection de Sans toit ni loi a été un véritable moment fort du Festival. Ses rencontres avec le public, lors desquelles elle a parlé de son parcours et de son travail, ont été très appréciées. L’hommage a été un grand succès. Elle est revenue quelques années plus tard présenter Joueuse.
Bezness (1992) de Nouri Bouzid
Le film explore les conséquences sociales du tourisme vues par un jeune gigolo. En 1990, nous avions montré Les sabots en or, le second long métrage de Nouri Bouzid. Admirative de son travail, la SWR coproduira par la suite Bezness, le prochain film du cinéaste. Il fut récompensé à la Quinzaine des Réalisateurs de Cannes avant d’arriver à Tübingen en plein Championnat d’Europe de football. Nouri Bouzid, grand fan de foot, a réussi à présenter son film tout en gardant un œil sur le match. L’accueil du public, venu nombreux, a été grandiose, à tel point que le film reçut le tout premier Prix du Public de Tübingen.
L’Auberge espagnole (2002) de Cédric Klapisch
C’est une comédie culte célébrant la diversité et l’amitié dans une auberge espagnole à Barcelone. Succès planétaire, le film a tout autant marqué l’histoire du cinéma français, que le public de Tübingen. Il a fait l’ouverture du festival cette année-là. Cédric Klapisch était notre invité d’honneur. Nous lui avions rendu hommage en montrant plusieurs de ses films. Quant à moi, simple spectateur acculé à une décision cruciale : venir vivre en Allemagne ou rester en France, je n’oublie pas le moment où j’ai échangé quelques mots avec Cédric Klapisch après la projection de Peut-être au Kino Museum. Et là je me suis dit : j’aime ce festival ! Je déménage en Allemagne !
Tomboy (2011) de Céline Sciamma
Ce film sensible et délicat explore l’identité de genre à travers les yeux d’une enfant qui se fait passer pour un garçon. Primé à la Berlinale, Tomboy est le deuxième long métrage de Céline Sciamma et est essentiel pour comprendre son cinéma. Il lui permet-il de s’imposer comme une voix importante du cinéma français tant auprès du public que de la critique. Invitée à Tübingen, quelle ne fut pas ma surprise de la voir accompagnée d’Adèle Haenel ! Nous avions avec nous deux invitées qui allaient devenir respectivement l’une des plus grandes réalisatrices et l’une des plus grandes comédiennes de notre temps.
Je vous invite à découvrir ou à redécouvrir ces films exceptionnels qui ont contribué à faire du FIFF un événement incontournable de Tübingen ! Célébrons ensemble les 40 ans du Festival !
Je tiens à saluer chaleureusement Stefanie Schneider, Bernd Wolpert, Jörg Wenzel, Bärbel Mauch, Paulo de Carvalho et Susanne Hockling pour leurs contributions et leurs souvenirs si précieuses.
Retour sur Andrea Le Lan, présidente du CA du Filmtage Tübingen e.V. | Rückblick – Andrea Le Lan, 1. Vorstand Filmtage Tübingen e.V.
»Ich mach es gern!«
Von Jannik Köhler
Andrea Le Lan ist seit 38 Jahren bei den Französischen Filmtagen und dolmetscht genau so lang. Seit 2006 ist sie 1. Vereinsvorsitzende.
Erinnerst du dich, wie alles angefangen hat?
Die Französischen Filmtage wurden 1983 von einem jungen französischen Dozenten für Pädagogik, von einem jungen Journalisten und einem jungen Anwalt in Reutlingen gegründet. Schon ein Jahr später kamen sie nach Tübingen, weil es hier genug Leute und viele Studierende gab, die sich ehrenamtlich engagieren wollten. Wir waren fast alle so Mitte bis Ende 20.
Wie kamst du zum Festival?
1984 über mein Lehramtsstudium für Französisch und Deutsch. Bei einem Übersetzungsseminar sollten wir die Untertitelung machen.
Du dolmetschst und übersetzt seit 38 Jahren für die Filmtage?
Der Erste, an den ich mich erinnere, ist Leos Carax. Nach seinem Film Boy meets Girl waren viele Journalisten im Foyer vom Museum und ich habe Fragen und Antworten übersetzt.
Es wurden Leute gebraucht, die sich zugetraut haben, zu dolmetschen. Ich hatte Spaß dabei, deshalb habe ich gesagt: Ja, ich kann das. Wenn ich bei Veranstaltungen übersetze, dann höre ich mir alles an und fasse für das Publikum zusammen, was gesagt wurde.
Ich mach’s halt gern, mir gefällt daran, dass man immer wieder in die Gedankenwelt von anderen Menschen eintreten kann und interessante Menschen kennenlernt.
Hattest du noch andere Aufgaben bei den FFT?
Ich hatte damals drei kleine Kinder. Manchmal waren sie beim Festival dabei. Einmal bin ich dazugekommen, wie meine damals zehnjährige Tochter an der Bar gestanden, Getränke ausgeschenkt und Gläser gespült hat. Es war auch ein bisschen Eigeninteresse, dass ich bei der Medienpädagogik mitgemacht habe und mit anderen die Jugendjury gegründet habe.
Der Vereinsvorstand muss oft schnell reagieren. Als wir 2005 mit rund 60.000 Euro Schulden dastanden, hätte das das Ende der Französischen Filmtage sein können. Die damalige OB Brigitte Russ-Scherer hatte Vertrauen in unseren Verein und nach 15 Jahren hatten wir, dank unserer fitten Festivalleiter*innen Andrea Wenzek und Christopher Buchholz, alles abbezahlt.
Im vergangenen Jahr hast du für dein ehrenamtliches Engagement das Bundesverdienstkreuz bekommen?
Ehrenamt war mir immer wichtig. Man lernt viel, man arbeitet mit anderen zusammen und kann helfen, das ist sehr befriedigend. Dass ich geehrt worden bin, hat mich total gefreut. Ich habe bei der Verleihung Leute kennengelernt, die ehrenamtlich unglaublich viel machen. Normal? Man vergisst dabei oft, dass das Ehrenamt nicht selbstverständlich ist. Ohne mein Ehrenamt bei den Filmtagen hätte ich mein Studium bestimmt früher fertig gemacht, aber ich habe viel gelernt, was ich später im Beruf brauchen konnte. Dolmetschen und die Vereinsarbeit ist das, was ich für die Filmtage tun kann.
Woran erinnerst du dich lebhaft?
Der Regisseur Cédric Klapisch und ich haben uns darüber unterhalten, was wir als Kinder im Fernsehen und Kino gesehen haben. Ich habe Winnetou genannt. Cédric kannte weder Winnetou noch seinen Darsteller Pierre Brice, dabei war das doch ein französischer Schauspieler. Da habe ich was gelernt über Interkulturalität.
Oder der Schauspieler Jean-Pierre Léaud. Der ist vor dem Museum auf die Grabenstraße gesprungen und wollte ein Taxi anhalten. Der war damals so ein Superstar für uns und ich dachte: Mein Gott, jetzt wird der hier in Tübingen überfahren.
Irgendwann fingen die Gäste aus Frankreich an, mich zu siezen. Da habe ich gemerkt: Okay, jetzt wirst du alt.
« Je le fais parce que ça me plait ! »
Propos recueillis par Jannik Köhler
Cela fait 38 ans que Andrea Le Lan participe au Festival International du Film Francophone, et aussi longtemps qu’elle est interprète. Depuis 2006, elle est à la tête de l’association qui supervise le festival.
Te souviens-tu de comment tout cela a commencé ?
Le Festival International du Film Francophone a été fondé à Reutlingen en 1983 par un jeune professeur de pédagogie français, un jeune journaliste et un jeune avocat. Un an plus tard, ils étaient déjà à Tübingen car il y avait dans la ville assez de personnes et d’étudiant.e.s prêt.e.s à s’engager bénévolement. Nous étions presque tous dans la vingtaine.
Comment en es-tu venue à participer au Festival ?
C’était en 1984, je faisais alors des études de francais et d’allemand pour devenir enseignante. Dans le cadre d’un cours de traduction, mes camarades et moi avions été sollicités pour sous-titrer des films.
Ça fait quoi d’être traductrice et interprète depuis 38 ans pour le FIFF ?
Si je me souviens bien, la première personne dont j’ai été l’interprète, c’est Leos Carax. Après la projection de son film Boy meets Girl, il y avait beaucoup de journalistes dans le foyer du cinéma Museum et j’ai traduit les questions et les réponses.
Il y avait besoin de personnes qui se sentaient capables d’embrasser la fonction d’interprète. Ça me plaisait, alors j’ai dit : « Pas de problème, je peux le faire. » Quand je fais de l’interprétariat au cours d’un événement, j’écoute attentivement ce qui se dit et je résume le tout au public.
Je le fais vraiment avec plaisir, j’aime la possibilité qu’offre l’interprétariat de se plonger à chaque fois dans l’esprit d’autres personnes et de faire des rencontres intéressantes.
Étais-tu chargée d’autres missions au sein du FIFF ?
À l’époque, j’avais trois enfants en bas âge. Ils m’accompagnaient parfois au festival. Une fois, j’ai retrouvé ma fille de 10 ans derrière le bar, en train de servir des boissons et de laver des verres. Si j’ai apporté mon soutien à l’éducation aux médias et fondé avec d’autres le Jury de la Jeunesse, c’était peut-être aussi pour des motifs personnels.
Le conseil d’administration doit souvent être prêt à réagir vite. Quand, en 2005, nous étions endettés de 60 000 euros, cela aurait pu signer la fin du Festival. La maire de l’époque, Brigitte Russ-Scherer, a fait confiance à notre association et, 15 ans plus tard, grâce à la réactivité de nos directeur.trice.s du FIFF Andrea Wenzek et Christopher Buchholz, nous avions tout remboursé.
L’année dernière, tu as reçu la croix fédérale du mérite pour ton engagement volontaire. Peux-tu nous en dire plus?
Le volontariat m’a toujours tenu à cœur. On apprend énormément, on travaille en équipe et on se rend utile, c’est très satisfaisant. Je suis ravie que mon engagement ait été récompensé. Pendant la remise de décoration, j’ai rencontré des bénévoles incroyablement actif.ve.s. C’est normal, me direz-vous. Mais on oublie souvent que le volontariat ne va pas du tout de soi. Si je n’avais pas été bénévole au FIFF, j’aurais sans doute fini mes études plus tôt, mais ce volontariat m’a appris beaucoup de choses qui m’ont servi plus tard dans ma vie professionnelle. L’interprétariat et le travail associatif, c’est ce que je peux faire pour le Festival.
As-tu un souvenir marquant que tu aimerais partager ?
Je me souviens d’avoir longuement discuté avec le réalisateur Cédric Klapisch des films et programmes télévisés avec lesquels nous avons grandi. J’ai cité Winnetou. Cédric ne connaissait ni Winnetou, ni son interprète Pierre Brice, qui était pourtant un acteur français. J’avais appris quelque chose sur l’interculturalité.
Je me souviens aussi de l’acteur Jean-Pierre Léaud. Il s’est jeté sur la route devant le cinéma Museum pour arrêter un taxi. C’était vraiment une immense star, et je me suis dit «
Je me souviens aussi de l’acteur Jean-Pierre Léaud. Il s’est jeté sur la route devant le cinéma Museum pour arrêter un taxi. C’était vraiment une immense star, et je me suis dit « Seigneur, ça y est, il va finir écrasé ici, à Tübingen. »
À un moment donné, les invité.e.s venu.e.s de France se sont mis.e.s à me vouvoyer. C’est là que je me suis rendu compte : « Ok, tu te fais vieille. »
Quebec: Kurz und knackig
von Hasan Ugur
Das Quebecer Kino blickt auf eine mehr als hundertjährige Geschichte zurück und hat eine lange Kurzfilm-Tradition. Es war schon immer ein Labor der Innovation und des Experimentierens. Zur Feier des 40-jährigen Bestehens der FFT möchte ich Ihnen sechs Kurzfilme vorstellen, die zu den bedeutendsten Filmen in der Geschichte unseres Festivals und des Quebecer Kinos zählen. Es handelt sich um ein breit gefasstes und vielfältiges Programm, das die Heterogenität und Kreativität des Quebecer Kinos widerspiegelt. Diese Auswahl ist eine Einladung, großartige Filme berühmter Filmemacher*innen zu entdecken oder wiederzuentdecken, wie etwa von Frédéric Back, Michèle Cournoyer, Denis Côté, Anaïs Barbeau-Lavalette, Meryam Joobeur und Pascal Plante. Kommen Sie zahlreich, die Vorstellungen sind kostenlos!
Le cinéma québécois, riche de plus de cent ans, a une longue tradition de courts métrages. Il a toujours été un laboratoire d’innovation et d’expérimentation.
Pour célébrer les 40 ans du FIFF de Tübingen Stuttgart, j’ai sélectionné six courts métrages parmi les plus marquants de l’histoire de notre festival ou du cinéma québécois. C’est un programme qui, en offrant un panorama large et varié, témoigne de l’hétérogénéité et de la créativité du cinéma québécois.
Cette sélection est une invitation à découvrir ou à redécouvrir des films exceptionnels avec des cinéastes de renom comme Frédéric Back, Michèle Cournoyer, Denis Côté, Anaïs Barbeau-Lavalette, Meryam Joobeur et Pascal Plante. Alors venez nombreuses, les séances sont gratuites !
Tü: Kino Im Brauwerk Freistil
Sa 04 | 20.15 | Eintritt frei
Tü: Studio Museum
Mi 08 | 16.15
Alle Kurzfilme OmeU
Blast Beat | Blast Beat
von Pascal Plante | CA 2018
Brotherhood | Ikhwène
von Meryam Joobeur | CA, TUN, QAT, SWE 2018
Le Chapeau | Der Hut
von Michèle Cournoyer | CA 1999
L’Homme qui plantait des arbres | Der Mann, der Bäume pflanzte
von Frédéric Back | CA 1987
Maïté | Maïté
von Denis Côté | CA 2007
Prends-moi | Nimm mich
von Anaïs Barbeau-Lavalette, André Turpin | CA 2014
40 Jahre Trailer und Plakate: Rückblick in der Altstadt
In 40 Jahren Festivalgeschichte Filmtage Tübingen | Stuttgart kommt allerhand Bildmaterial zusammen. Das Stadtmuseum Tübingen hat deshalb zum Jubiläum zwei ihrer Schaufenster freigeräumt und zeigt einige der Plakate, die seit 1983 Jahr für Jahr liebevoll gestaltet wurden. Der Wandel des Festivals, des Films und der Zeiten lässt sich anhand der Plakate eindrucksvoll nachverfolgen. Dazu gibt es natürlich auch das bewegte Bild: Eine Auswahl von Film- und Festivaltrailern, die Sie dazu einladen, stehen zu bleiben und zu staunen.
En 40 ans d’histoire du Festival International du Film Francophone, une multitude d’images se sont accumulées. C’est pourquoi le musée municipal de Tübingen a libéré deux de ses vitrines et y expose quelques-unes des affiches réalisées chaque année depuis 1983 avec amour. Ces affiches nous permettent de retracer de façon incroyablement précise les changements du festival, du cinéma et des époques traversées. À cela s’ajoutent bien sûr les images animées : une sélection de bandes annonces de films et d’éditions du festival vous invitent à un moment de pause et d’émerveillement.
Plakate von 2010 bis 2023 | Une sélection des affiches
Eine Auswahl der FFT-Trailer | Une sélection de bandes annonces
FFT-Trailer 2023
UniFrance – Programme 40 ans
von Christine Gendre, Responsable du Service courts-métrages und von Christopher Buchholz
Unifrance ist für die Förderung des französischen Films und der audiovisuellen Medien im Ausland zuständig. 1949 als Verein gegründet, arbeitet Unifrance unter der Kontrolle der öffentlichen Hand, insbesondere des CNC (Centre national du cinéma et de l’image animée).
Solange ich mich erinnern kann, hat sich Christine Gendre bei Unifrance um Kurzfilme gekümmert. Ich lernte sie Anfang der 90er-Jahre kennen, als ich einen kleinen Film drehte. Sie ist eine echte Botschafterin des Films und gab mir gute Ratschläge, wie ich meine Laufbahn auf den Festivals gestalten sollte.
Christine kennt die größten Regisseur*innen. Deshalb schlugen wir ihr vor, für unser 40-jähriges Jubiläum ein Programm mit Filmen zusammenzustellen, die sie geprägt haben. Ganzheitlich denken aber maßgeschneidert handeln, die Vielfalt dieser eigenwilligen, aber wichtigen Kunstform des Kurzfilms entdecken – das sind nur einige von vielen Zielen, die Christine Gendre stets im Auge hat, um das Talent junger französischer Filmemacher*innen auf internationaler Ebene zum Strahlen zu bringen.
Sie werden sich an sieben Film-Juwelen erfreuen können. Sieben wie die siebte Kunst: das Kino!
Unifrance est l’organisme chargé de la promotion du cinéma et de l’audiovisuel français à l’international.
Il a été créé en 1949 sous la forme d’une association loi 1901 et exerce son activité sous le contrôle des pouvoirs publics, notamment du CNC (Centre National du Cinéma et de l’image animée).
D’aussi longtemps que je m’en souvienne, Christine Gendre s’est toujours occupée des courts-métrages à Unifrance. Je l’ai rencontrée au début des années 90 alors que je venais de tourner un petit film. En véritable ambassadrice du secteur, elle m’a été de très bon conseil au début de mon parcours dans le milieu des festivals.
Christine a connu les plus grands réalisateurs et réalisatrices des dernières générations et ce dès leurs débuts. Il est tout naturel que nous lui ayons proposé de concocter un programme des films qui l’ont marquée pour célébrer notre 40ème anniversaire. Penser global mais agir sur mesure, faire découvrir la diversité de cet art singulier mais nécessaire qu’est le court-métrage: ce ne sont quelques-uns des objectifs qu’elle a toujours à l’esprit pour faire rayonner le talent des jeunes cinéastes français à l’international.
Vous allez pouvoir vous régaler avec 7 perles cinématographiques. 7 comme le septième Art qu’est le cinéma !
Tü: Kino Im Brauwerk Freistil
Sa 04 | 18.00 | Eintritt frei
Tü: Museum 2
Mi 08 | 15.45
Alle Kurzfilme OmeU
Le Repas dominical | Das Sonntagsmahl | 2015
Regie Céline Devaux
Produktion Sacrebleu Productions
Avant que de tout perdre | Bevor du alles verlierst | 2012
Regie Xavier Legrand
Produktion KG Productions
Mémorable | Einprägsam | 2019
Regie Bruno Collet
Produktion Vivement Lundi !
Le Mozart des pickpockets | Der Mozart der Taschendiebe | 2006
Regie Philippe Pollet-Villard
Produktion Karé Productions
Normal | Normal | 2020
Regie Julie Caty
Produktion Sacrebleu Productions
37°4 S | 37°4 S | 2013
Regie Adriano Valerio
Produktion oriGine films
L’Accordeur | Der Klavierstimmer | 2010
Regie Olivier Treiner
Produktion 24 25 Films
Jubiläum: Warten auf Isabelle Adjani |
Jubilée : En attendant Isabelle Adjani
von Susanne Hockling
Fanny Ardant, Sandrine Bonnaire, Luc Besson und Agnès Varda, um nur einige der bekanntesten Namen aus dem französischen Kino zu nennen, waren in den 40 Jahren seit Bestehen der Französischen Filmtage bei unserem Festival in Tübingen zu Gast.
Pierre Arditi hatte eigentlich keine Lust zu kommen, wie er erklärte: »Le Filmtage c’est quoi? Tübingen c’est où?« Später in Tübingen gestand er dann, dass Kollege Michel Blanc ihn überzeugt habe, dass Tübingen ein ganz besonderer Filmfestivalort sei: eine kleine, charmante Universitätsstadt mit einem großen Herz fürs Kino.
Es gibt Festivalgäste wie den kanadischen Filmregisseur Denis Côté, die immer wieder kommen, und es gab solche wie Ahmed Attia, den einstigen großen tunesischen Produzenten, der mehrfach den Rückflug verschob, um nächtelang in Tübinger Kneipen über Film und Kino zu diskutieren.Und dann gibt es Gäste, die wir zu gern begrüßt hätten und von denen wir in unserem Archiv so schöne Entschuldigungen aufbewahrt haben, dass wir es ihnen fast verziehen haben, dass sie nicht kommen konnten. Dazu gehören eine handgeschriebene Postkarte von Juliette Binoche und Briefe von Michel Piccoli.
Statt Piccoli konnten wir 1996 aber seine ehemalige Ehefrau begrüßen: Juliette Greco, die Muse der französischen Existenzialist*innen, die ein wundervolles Konzert im ausverkauften Kino Museum gab.
Das Konzert von Hanna Schygulla, 1998, hat der damalige Chef der Tübinger Museumsgesellschaft nur durch einen entschlossenen Kraftakt gerettet. Wir waren davon ausgegangen, dass die Musiker ihre eigenen Instrumente mitbringen. Das stimmte auch, nur der Pianist reiste wider Erwarten ohne Flügel an … der Steinway-Flügel der Museumsgesellschaft musste über mehrere Treppen in den Kinosaal getragen werden.
Einen besonders persönlichen Effekt hatte der Besuch des Vaters des afrikanischen Kinos, Ousmane Sembène. Sein Gästebetreuer, ein Agrarökonom aus Reutlingen, wanderte kurze Zeit später in den Senegal aus, wo er eine Berufsschule gründete.
Während Annie Girardot sich bei ihrem Besuch vor allem für das Fernsehprogramm in ihrem Hotelzimmer interessierte, warnte uns Richard Bohringer, dass er manchmal ein ziemlich mieses Verhalten an den Tag legen könne. Davon haben wir nichts bemerkt.
Ach ja, Isabelle Adjani ist an allem schuld. Denn eigentlich wollten 1983 ein Exilfranzose, der damalige Filmkritiker des Schwäbischen Tagblatts, zwei Tübinger Kinomacher und ein Student unbedingt Isabelle Adjani persönlich kennenlernen. Um den großen Kinostar ins Schwäbische zu locken, veranstaltete man kurzentschlossen die erste Französische Filmwoche in Reutlingen.
Der Rest der Geschichte ist bekannt: Adjani kam nicht, aber die schwäbischen Cinéasten gaben nicht auf. Aus der Filmwoche wurde ein veritables Filmfestival, das bereits 1984 in Tübingen stattfand. Generationen von Studierenden wurden mit dem Filmtage-Virus infiziert.
Inwieweit all diese Geschichten in unserer Erinnerung farbiger geworden sind, können wir heute nicht mehr genau sagen. Aber im Kino ist es wie im Leben: Geschichten müssen nicht immer bis ins kleinste Detail wahr sein, sie müssen vor allem gut sein.
Fanny Ardant, Sandrine Bonnaire, Luc Besson et Agnès Varda, pour ne citer que quelques noms parmi les plus connus du cinéma français, ont été les invité.e.s du Festival international du film francophone à Tübingen au cours de ses 40 années d’existence.
En réalité, Pierre Arditi n’aurait pas eu envie de venir et aurait déclaré de ce fait : « Le Filmtage, c’est quoi ? Tübingen, c’est où ? » Plus tard, à Tübingen, il admit que c’était son collègue Michel Blanc qui l’avait convaincu que Tübingen, ce n’était pas n’importe quel festival : une charmante petite ville universitaire avec un amour fou pour le cinéma.
Il y a les invités qui reviennent tous les ans, à l’instar du réalisateur canadien Denis Coté, et ceux qui, comme le grand producteur tunisien Achmed Attia, repoussent à plusieurs reprises leur départ pour passer des nuits entières à parler de films et de cinéma dans les petits bistrots de Tübingen.
Il y a aussi les invités que nous aurions adorés recevoir, et dont nous avons conservé dans nos archives des lettres d’excuses si belles que nous leur pardonnerions presque de n’avoir pu être présents. Parmi ces missives se trouvent une carte postale manuscrite de Juliette Binoche et des lettres de Michel Piccoli.
Si Piccoli déclinait nos invitations, nous avons pu recevoir en 1966 son ancienne compagne, Juliette Greco, la muse des existentialistes français, qui donna un concert magique dans un cinéma Museum comble.
Le concert de Hannah Schygulla en 1998, quant à lui, n’a pu être sauvé que par la détermination et un incroyable tour de force du chef de la société du Museum de Tübingen de l’époque. Nous étions partis du principe que les musiciens viendraient avec leurs propres instruments. Ce fut effectivement le cas, sauf pour le pianiste, qui arriva contre toute attente sans piano à queue… Le piano Steinway de la société du Museum dut alors être porté à travers plusieurs volées de marches jusqu’à la salle de cinéma.
La visite du Père du cinéma africain, Ousmane Sembène, a pris un caractère très personnel. Son accompagnateur sur place, un agroéconomiste de Reutlingen, partit peu de temps après le festival pour le Sénégal, où il fonda un centre de formation.
Alors que, lors de sa visite, Annie Girardot s’intéressait plus au programme télévisé dans sa chambre d’hôtel qu’à celui du festival, Richard Bohringer nous avertissait qu’il pouvait faire preuve d’un comportement exécrable. Nous n’en avons rien remarqué.
À vrai dire, tout ceci est la faute d’Isabelle Adjani. En 1983, un Français expatrié, le critique cinéma du Schwäbisches Tagblatt de l’époque, deux cinéastes de Tübingen et un étudiant tenaient absolument à rencontrer Isabelle Adjani en personne. Pour attirer la grande star de cinéma en Souabe, la première semaine du film français fut organisée en toute hâte à Reutlingen.
La suite de l’histoire est bien connue : Adjani n’est pas venue, mais les cinéphiles de Tübingen ne lâchèrent pas l’affaire. La semaine du film français devint un véritable festival de cinéma dont la première édition eut lieu dès 1984. Plusieurs générations d’étudiants attrapèrent la fièvre du festival.
Aujourd’hui, nous ne saurions plus exactement dire à quel point notre mémoire a enjolivé toutes ces histoires. Mais au cinéma comme dans la vie, les histoires ne doivent pas être exactes jusque dans les moindres détails, du moment qu’elles sont bien racontées.